Vorwort

Verfasser: (Norbert) Südland, Aalen, Deutschland

Hat es Sinn, in der Informatik mindestens 25 Jahre zu spät noch einen Beitrag zu leisten? – Die Beantwortung dieser Frage ergibt sich durch die vielen Änderungen, die mit der Einführung von Windows 95 begannen und spätestens durch den Wegfall der alten DOS-Programme auf neuen Rechnern zum Handlungszwang führen:

  1. Die 16-Bit-Prozessoren wurden durch 32-Bit- und 64-Bit-Prozessoren abgelöst.
  2. Die Zeichenkodierung von Text wurde von 8 Bit auf 16 und mehr Bit erweitert.
  3. Das Betriebssystem erfordert seither eine Grafikkarte und schaltet noch während des Startvorgangs in den Grafikmodus.
  4. Aus C wurde C++, C# und anderes zur Erweiterung der Programmiermöglichkeiten. Für viele Programmierer entstand der Eindruck, dass mit reinem C keine Windows-Programmierung möglich sei.
  5. Die Länge der Dateinamen wurde vergrößert.
Derartige Veränderungen werden üblicher Weise durch entsprechende Aufrufparameter für die Kompilierer abgefangen, so dass der unveränderte Programmtext reibungslos auf allen weiteren Plattformen läuft. Die Historie verlief dieses Mal anders, wobei hier nur die Eigenschaften von Borland C++ 5.02 aufgelistet werden, – der Leser möge für andere Kompilierer selbst ergänzen:
  1. Zur Umstellung von 16-Bit-Prozessoren auf 32- und 64-Bit-Architektur gibt es tatsächlich geeignete Aufrufparameter der entsprechenden Kompilierer.
  2. Zur Erweiterung des Schriftsatzes fehlen bisher derartige Schalter, vielmehr sieht sich der interessierte Programmierer mit ähnlich lautenden Befehlsnamen konfrontiert, die schließlich bezüglich des Zeichensatzes das in 16 und mehr Bit leisten, was unter DOS mit 7 oder 8 Bit funktionierte.
  3. Die Befehle für die Grafiksteuerung lauten ganz anders als unter DOS. Auch das wäre nicht nötig gewesen.
  4. Wer C++ beherrscht, der kann selber alles Benötigte ergänzen. Es zeigt sich aber, dass selbst erfahrene Programmierer von C++ bisher vor der Umsetzung ihrer Programme für erweiterte Zeichensätze zurück schrecken. Die Programme von Microsoft scheinen die einzigen zu sein, die mit den erweiterten Zeichensätzen problemlos zurecht kommen, – das muss nicht so bleiben.
  5. An der Erweiterung der Dateinamenlänge hat sich bisher kaum jemand gestoßen. Nur bei besonders langen Dateinamen ergeben sich Schwierigkeiten bei der Übertragung von Windows auf Linux.

Die nachträgliche Einrichtung von Schaltern für Kompilierer ist bei C kein Problem. Dieses Mal muss allerdings ein eigenes Übersetzungsprogramm vorgeschaltet werden, weil der unveränderte Kompilierer nicht von selbst heraus findet, ob der Programmtext in 7, 8, 16 oder mehr Bit für die Zeichenkodierung erstellt wurde. Dabei sind die verschiedenen Zeichenkodierungen so eindeutig, dass die Schreibprogramme unter Windows und Linux dieselben sowohl zuordnen als auch richtig darstellen können.

Es stellt sich also die Frage, warum diese Möglichkeiten nicht endlich auch einmal zur Programmierung genutzt werden. Dazu soll diese Veröffentlichung zumindest den Einstieg erleichtern.

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